Women in Tesla car with door open

Man darf in der Schweiz bis zu einem Jahr mit einem ausländischen Führerschein fahren. Wenn man aber länger als ein Jahr in der Schweiz lebt, muss man seinen Führerschein in einen Schweizer Führerschein umtauschen. Wenn du aus einem EU/EFTA-Land kommst, kannst du deinen Führerschein direkt umtauschen. Fahrerinnen und Fahrer mit einem Führerschein aus den meisten anderen Ländern müssen eine Probefahrt absolvieren.

Alles, was du wissen musst

Die Regel für den Umtausch deinen Führerscheins

Gemäss Art. 42 VZV können Inhaberinnen und Inhaber eines gültigen ausländischen Führerausweises diesen gegen einen gleichwertigen schweizerischen Führerausweis umtauschen, wenn sie eine Probefahrt erfolgreich absolviert haben. Bei dieser Probefahrt müssen sie nachweisen, dass sie die Verkehrsregeln kennen und die Fahrzeugklasse, für die sie sich bewerben, sicher beherrschen.

Die Ausnahme von der Regel

Allerdings erlaubt Art. 44 Abs. 1 VZV jedoch eine Ausnahme von der allgemeinen Regel nach Art. 44 Abs. 1 & 2 für Ausweise aus Ländern, die ähnliche Anforderungen an den Führerausweis stellen wie die Schweiz.

Lenkerinnen und Lenker aus EU/EFTA-Staaten müssen keine Probefahrt absolvieren und sind von der theoretischen Prüfung befreit, um die Führerscheinkategorien C und D sowie die Unterkategorien C1 und D1 zu erhalten. Mehr über die Bedeutung der Klassen findest du hier.

Dies sind alle EU/EFTA-Staaten, für die die Befreiung gilt: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern.

Ebenfalls generell von der Probefahrt befreit sind Fahrer mit einem Führerschein aus Andorra, Australien, Kanada, Israel, Japan, Südkorea, Marokko, Monaco, Neuseeland, San Marino, Singapur, Taiwan, Tunesien und den USA.

Offiziell hat man nur ein Jahr Zeit, um seinen ausländischen Führerschein in einen schweizerischen umzuwandeln

Ab deiner Ankunft in der Schweiz hast du ein Jahr Zeit, um deinen ausländischen Führerschein in einen Schweizer Führerschein umzuwandeln.

Notiere dir diesen Termin in deinem Kalender und erledige ihn so früh wie möglich. Es gibt zwei gute Gründe, diesen Termin nicht zu verpassen.

Erstens darfst du nach Ablauf eines Jahres technisch gesehen nicht mehr mit deinem ausländischen Führerschein in der Schweiz fahren. Wenn die Behörden herausfinden, dass du mit einem ausländischen Führerschein fährst und schon länger als ein Jahr in der Schweiz wohnst, könnte es Ärger geben.

Zweitens: Wenn du diesen Termin verpasst, kannst du deinen Führerschein nicht mehr automatisch in einen schweizerischen umschreiben lassen, selbst wenn du einem der Staaten angehörst, für die eine Ausnahme gilt.

In diesem Fall müsstest du den gesamten Prozess von vorne beginnen, was teuer und zeitaufwändig ist.

Doch manchmal kommt einem das Leben in die Quere und das erste Jahr geht zu schnell vorbei. Was kannst du machen, wenn deiner Ankunft schon länger als ein Jahr her ist?

Wenn du feststellst, dass du die Frist nur um ein paar Monate verpasst hast, lohnt es sich wirklich, alle Unterlagen vorzubereiten und dein Glück bei den Behörden zu versuchen.

Im Gegensatz zu dem, was du vielleicht denkst, ist die Schweizer Bürokratie nicht unflexibel, und es ist bekannt, dass sie Ausnahmen macht.

Das Zürcher Verkehrsamt schreibt sogar ausdrücklich: "Der Führerschein mit dem ausländischen Führerschein verfällt nach einem Jahr. Es ist wichtig, dass Sie nach Ablauf der Umtauschfrist nicht mehr in der Schweiz fahren. Sie können Ihren ausländischen Führerschein aber jederzeit nach Ablauf dieses Jahres umtauschen".

Also, bring dein bestes Lächeln mit und plädiere für deinen Fall. Ich kenne zumindest eine Person, die ihren Führerschein nach Ablauf der Jahresfrist umtauschen konnte.

Wie du deinen Führerschein umtauschen kannst, wenn du zu der Ausnahme gehörst

Wenn dein Führerschein aus einem der folgenden Staaten stammt, kannst du die Ausnahmeregelung in Anspruch nehmen.

Andorra
Australien
Österreich
Belgien
Bulgarien
Kanada
Tschechische Republik
Kroatien
Zypern
Dänemark
Estland
Deutschland
Griechenland
Grossbritannien
Ungarn

Israel
Island
Irland
Italien
Japan
Lettland
Liechtenstein
Litauen
Luxemburg
Malta
Marokko
Monaco
die Niederlande
Norwegen

Neuseeland
Polen
Portugal
Rumänien
San Marino
Singapur
Südkorea
Schweden
Slowakei
Solvenien
Spanien
Taiwan
Tunesien
USA

Die vollständige Liste findest du auch hier.

Schritt 1: Prüfe, ob du die Voraussetzungen für die automatische Umschreibung deines Führerscheins erfüllst.

Finde deinen Führerschein und stelle sicher, dass er noch gültig ist. Technisch gesehen kannst du deinen Führerschein nicht umtauschen, wenn er abgelaufen ist, aber wenn es sich nur um ein paar Wochen handelt, kannst du vielleicht damit durchkommen.

Zudem musst du 18 Jahre alt sein, um in der Schweiz einen Führerschein zu besitzen. Du kannst deinen Führerschein also nicht umtauschen, wenn du unter 18 bist, auch wenn du ihn in deinem Heimatland bereits mit 16 Jahren erhalten könntest.

Schritt 2: Füll das Antragsformular aus, mach ein Foto und einen Sehtest.

Lade das Antragsformular für den Umtausch deines ausländischen Führerscheins in einen Schweizer Führerschein bei deinem kantonalen Verkehrsamt herunter und fülle es aus. Für Zürich findest du das Formular hier. hier.

Das Formular kann je nach Kanton leicht variieren und es kann sein, dass du in einigen Kantonen zwei Formulare ausfüllen musst.

Nimm dieses Formular für einen Sehtest mit zu einem beliebigen Optiker. In der Regel kannst du den Test ohne Termin durchführen lassen. Er dauert nur wenige Minuten und kostet zwischen 10-20 CHF.

Der Optiker füllt dann den Teil des Antragsformulars aus, der bestätigt, dass du den Sehtest bestanden hast.

Dann musst du ein Foto machen und zusammen mit dem Formular einreichen.

Denke auch daran, deinen Reisepass mitzunehmen, wenn du Schweizer bist, oder deinen Führerschein zum Büro.

Wenn der Führerschein nicht auf Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch ausgestellt ist, brauchst du auch eine beglaubigte Übersetzung des Führerscheins.

Zusätzliche Papiere, die erforderlich sein können, wenn du Schweizer Doppelbürger bist::
In meinem Fall wollten die Verkehrsbehörden auch einen Nachweis darüber, dass ich während des Zeitraums, in dem ich meinen ausländischen Führerschein erhalten habe, im Ausland gewohnt habe und nicht nur gereist bin, um die Schweizer Führerscheinprüfung zu umgehen.

Ich musste also Dokumente finden, die bestätigen, dass ich während des Zeitraums, in dem ich meinen Führerschein erhielt, mindestens ein Jahr lang in Neuseeland gelebt hatte.

Thus, I had to find documents confirming that I had lived in New Zealand for at least one year during the time where I received my licence.

Um dies zu beweisen, legte ich drei Jahre meiner Schulzeugnisse vor, aus denen hervorging, dass ich dort gelebt hatte, was die Verkehrsbehörde gerne akzeptierte.

Andere, die ich kenne, haben auch erfolgreich Miet- oder Arbeitsverträge als Nachweis dafür vorgelegt, dass sie während des fraglichen Zeitraums im Ausland gelebt haben.

However, there is no clear standard for what the authorities will accept, and you may need to insist if they kick up a fuss.

Schritt 3: Bring deinen Führerschein und dein Antragsformular zu deinem kantonalen Straßenverkehrsamt oder dem Office des véhicules

Bringe das ausgefüllte Formular zu deiner lokalen Verkehrsbehörde. Das für deinen Kanton zuständige Amt findest du hier.

Die Behörden bestätigen dann, dass das Formular vollständig ist und überprüfen deine Identität.

Dann schicke deinen Führerschein und dein Antragsformular an die Kantonspolizei, welche die Echtheit deines ausländischen Führerscheins prüft und den Umtausch in einen Schweizer Führerschein bearbeitet.

Schritt 4: Warte auf die Rechnung und deinen neuen Schweizer Führerschein

Innerhalb weniger Wochen nach deinem Antrag solltest du die Rechnung für den Umtausch deines Führerscheins mit der Post erhalten.

Es ist sehr mühsam, dass viele Kantone nicht genau angeben, wie viel der Umtausch eines ausländischen Führerscheins in einen Schweizer Führerschein kostet, aber im Allgemeinen liegen die Kosten zwischen 60 und 80 CHF für die Bearbeitungsgebühren und 45-60 CHF für den eigentlichen Führerschein

Was passiert mit deinem ausländischen Führerschein?

Wenn dein Führerschein aus einem EU/EFTA-Staat stammt, wird er an die zuständigen Behörden des Landes zurückgeschickt, in dem er ausgestellt wurde. Die Adressen, an die der Führerschein geschickt wird, stehen hier ab Seite 4.

Wenn dein Führerschein nicht aus einem EU-/EFTA-Staat stammt, bekommst du entweder einen großen roten Aufkleber auf deinem Führerschein, auf dem steht: NOT VALID IN SWITZERLAND, oder einen Stempel auf dem Führerschein, auf dem dasselbe steht.

Beide lassen sich leicht abkratzen, oder du kannst sie anbehalten und jedes Mal, als du deinen Führerschein zeigst, neugierige Fragen stellen, was genau du in der Schweiz gemacht hast, um einen solchen Stempel zu bekommen.

Converting a New Zealand licence to a Swiss licence gets you a cool stamp on the licence that says it is invalid in Switzerland.
Ein Fotobeispiel des Stempels, den der Kanton Bern auf deinen ausländischen Führerschein setzt

Wie du deinen Führerschein umtauschen kannst, wenn du eine Probefahrt machen musst

Wenn du nicht zu einem der Länder gehörst, die in Art. 44 aufgeführt sind, musst du eine Probefahrt absolvieren.

Schritt 1: Bestehe die Probefahrt, um zu beweisen, dass du die schweizerischen Verkehrsregeln kennst

Erledige zuerst die oben aufgeführten Schritte 1 bis 3 und fülle das Formular zum Umtausch eines ausländischen Führerscheins in einen Schweizer Führerschein aus.

Nachdem du deine Dokumente und deinen Antrag bei der Verkehrsbehörde eingereicht hast, musst du dich für die Probefahrt anmelden.

Die Führerscheinprüfungen in der Schweiz sind recht anspruchsvoll. Die Probefahrt ist eine kürzere (und manche sagen auch leichtere) Version der normalen Prüfung.

Das heisst aber nicht, dass du sie unterschätzen solltest.

Du hast nur eine Chance, die Probefahrt zu bestehen. Wenn du sie nicht bestehst, musst du den Schweizer Führerschein von Anfang an beantragen, Fahrstunden nehmen, den Erste-Hilfe-Kurs, die theoretische Prüfung, den Kurs für sicheres Fahren und die praktische Prüfung. (Das wird alles ziemlich teuer).

Die Probefahrt wird für die höchste Fahrzeugklasse durchgeführt, für die du dich bewirbst. Hierbei musst du zeigen, dass du das Fahrzeug sicher beherrschst und die Schweizer Verkehrsregeln kennst.

Schritt 2a. Wenn du die Probefahrt bestanden hast, wird dein ausländischer Führerschein in einen Schweizer Führerschein umgewandelt

Nach bestandener Probefahrt wirdst du deinen neuen Schweizer Führerschein innerhalb weniger Wochen mit der Post erhalten.

Dein ausländischer Führerschein wird dir entweder mit einem Aufkleber zurückgegeben, der besagt, dass er in der Schweiz nicht gültig ist, oder er wird an die Behörden in deinem Heimatland zurückgegeben.

Dann muss nur noch die Rechnung bezahlt werden, und schon darfst du in der Schweiz fahren.

Die Rechnung für die Probefahrt ist viel teurer als der einfache Umtausch, je nach Fahrzeugkategorie solltest du mit 90 bis 180 CHF rechnen, zuzüglich der sonstigen Kosten für die Bearbeitung und die Kosten für den Führerschein.

Der Vorteil ist, dass der Schweizer Führerschein unbefristet gültig ist, das heisst, du musst dich nicht mehr darum kümmern.

Schritt 2b. Wenn du die Probefahrt nicht bestehst, kannst du deinen Führerschein nicht umschreiben

Wenn du die Probefahrt nicht bestehst, kannst du deinen ausländischen Führerschein nicht in einen schweizerischen umwandeln und darfst in der Schweiz erst wieder fahren, wenn du einen schweizerischen Führerschein hast.

Wenn du also in der Schweiz fahren willst, musst du einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren und die theoretische Prüfung bestehen.

Sobald du die theoretische Prüfung bestanden hast, kannst du einen Lernfahrausweis beantragen. Mit dem Lernfahrausweis musst du dann zwei Kurse über Verkehrskunde und Verkehrssicherheit absolvieren.

Anschliessend darfst du mit einer Person über 22 Jahren, die ihren Führerschein seit mindestens 3 Jahren besitzt, Fahrübungen machen.

Als nächstes musst du die praktische Prüfung ablegen. Wenn du die praktische Prüfung erfolgreich abschliesst, erhältst du einen vorläufigen Führerschein für 3 Jahre. In dieser Zeit musst du zwei weitere Ausbildungskurse besuchen.

Nach Abschluss der drei Jahre und der beiden Kurse erhaltest du schliesslich deinen Schweizer Führerschein, der für immer gültig ist.


Obwohl es vielleicht nicht auf den ersten Blick so aussieht, ist der Umtausch eines Ausländisches Führerscheins in einen Schweizer Führerschein eigentlich eine einfache Sache: Du musst nur das Antragsformular ausfüllen und die Probefahrt absolvieren. Es ist sogar noch einfacher, wenn du aus einem der Länder kommst, für die eine Ausnahmeregelung gilt, zudem bekommst vielleicht sogar einen coolen neuen Aufkleber auf deinen alten Führerschein!